Kunst, Geld und Faulheit
Die beiden Protagonisten, Pia und Julian stehlen eine halbe Million Euro, müssen untertauchen, reisen fast um den halben Erdball. Endlich finden sie einen Ort der Ruhe, doch da kommt der graue Alltag daher geschlendert. Was nun?
Der Roman „Im Jahr des Panda“, der im Antje Kunstmann Verlag erschienen ist, führt noch einen weiteren Handlungsstrang ein. Es geht um Kunst, genauer um den Verkauf von Kunst. Immer häufiger werden Kunstwerke für Spitzenpreise an einen Käufer weitergegeben, nur, um später noch mehr Geld für ein Werk zu erzielen. Kunst als Ersatz von Aktien. Der eigentliche Sinn von Kunst bleibt bei einem derartigen Kunstmarkt auf der Strecke.
Georg Büchner lässt in seiner Erzählung „Lenz“ im zweiten Teil des Kunstgesprächs seinen Protagonisten der Frage nachgehen, was Kunst sein soll, welches Kriterium erfüllt sein muss. Für Lenz gibt es nur ein einziges Kriterium: das Leben, unabhängig von Schönheit oder Hässlichkeit, sollte aus einem Werk hervortreten. Dabei sollte der Künstler auch beim Unscheinbaren solange suchen, bis er die Essenz findet und dies sollte er darstellen. Von einem höchstmöglichen Ertrag ist keine Rede und wie schön wäre es, wenn Kunst auf seine elementaren Möglichkeiten wieder zurückgeführt werden würde.
Die beiden Themen, Kunst und Geld reichen Clemens Berger nicht und er flechtet einen weiteren Handlungsstrang rund um die Tierpflegerin Rita ein. Rita arbeitet im Wiener Zoo und ist für die Pandas zuständig. Sie sinniert über die Frage, was Menschen so anziehend an diesen faulen Tieren finden, die den ganzen Tag nur fressen und schlafen, sonst nichts.
Clemens Berger: Im Jahr des Panda
Roman
gebunden
672 Seiten
erschien: 15.09.2016
Verlag: Luchterhand Literaturverlag
ISBN 978-3-630-87531-6
Preis: 24,00 € (D), 24,70 € (A)
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